Durch Vorgespräche und Interviews in den Kommunen wurden jeweils Themen identifiziert, an denen zukünftig konfliktfreier mit der Zivilgesellschaft zusammengearbeitet werden soll. Dafür werden in den Kommunen in kokreativen Multistakeholder-Dialogen Handlungsstrategien entwickelt, die in der Praxis erprobt und für alle frei zugänglich in einem Methodenleitfaden aufbereitet werden.
In Jülich dreht sich der Konflikt um die bisherigen Herausforderungen in der Kommunikation zwischen Verwaltung und Zivilgesellschaft im Bereich der Stadt- und Quartiersentwicklung sowie auf Fragen der Zuständigkeit. Anhand eines zukünftigen Neubauprojekts sollen Kommunikationsstrategien entwickelt werden, die ermöglichen, die Zivilgesellschaft rechtzeitig über wichtige Prozesse und Möglichkeiten zur Beteiligung zu informieren.
In Herzogenrath wurden bereits verschiedene Beteiligungsformate genutzt, um Bürger*innen in kommunale Projekte einzubeziehen. Dabei fielen die Teilnahme und das aktive Engagement jedoch gering aus. Auch die Zusammenarbeit zwischen Politiker*innen und Bürger*innen war schwierig. Um diesen Herausforderungen zu begegnen und mehr Menschen für aktive Beteiligung zu gewinnen, werden nun konstruktive Ansätze für zukünftige Beteiligungsformate entwickelt.
In Merzenich stellen sich Herausforderungen in der Überarbeitung des wohnungsbaupolitischen Gesamtkonzeptes. Interviews mit lokalen Stakeholdern zeigen, dass es sich um ein emotionales Thema mit verschiedenen Interessenskonflikten handelt. Der Wunsch nach Wachstum der Kommune, tatsächlicher Bedarf nach Wohnraum und verschiedene Nachhaltigkeitsaspekte bilden einen Zielkonflikt und offenbaren den Bedarf, im Dialog nach Lösungen zu suchen und eine gemeinsame Vision für die Entwicklung der Stadt zu erarbeiten.
Die Donut-Ökonomie ist hierbei die Grundlage für die konzeptionelle Lösungsentwicklung des Projekts. Das Modell nach Kate Raworth unterstützt dabei, ökologische und soziale Dimensionen zusammenzudenken. Der Donut als partizipatives und kommunikatives Tool bietet Anknüpfungspunkte für eine stärkere Kollaboration zwischen Zivilgesellschaft und Kommune.