Das Feld der Arbeit ist für eine sozial-ökologische Transformation von höchster Relevanz. Gewerkschaften als die Vertretung der Arbeitnehmer*innen haben schon lange erkannt, dass sie ökologische Aspekte in ihre Politik integrieren müssen. Allerdings ist nicht zu leugnen, dass die Gewerkschaften mit einem strategischen Dilemma konfrontiert sind, wenn es darum geht, gute Arbeit mit ökologischer Nachhaltigkeit zu vereinen. Oftmals sind es gerade die gut organisierten und gut bezahlten Arbeitsbereiche in der Industrie, die mit enormen Umwälzungen zu rechnen haben. Ein Widerstand der Beschäftigten ist mithin nicht einfach Ausdruck einer Weigerung an der sozial-ökologischen Transformation zu partizipieren, sondern oftmals begründeten Ängsten und Unsicherheiten geschuldet.
Hier kann gewerkschaftliche Bildungsarbeit eine wichtige Vermittlungsposition einnehmen. Sie ermöglicht es, über die Ebene der individuellen Konsumpraktiken hinauszugehen und eine Transformation auf kollektiver, betrieblicher Ebene anzustoßen. Die Erfahrungen, Bedürfnisse und Ängste der Arbeitnehmer*innen können gemeinsam reflektiert und in eine kooperative gestalterische Praxis überführt werden.
Vor diesem Hintergrund ist das vorliegende Heft entstanden: gewerkschaftlicher Bildungsarbeit werden kreative und lebensnahe Methoden an die Hand gegeben, um eine Brücke zwischen sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit zu schlagen.