
Das Donut-Konzept
Der Donut
Der Donut besteht aus zwei Kreisen: dem äußeren und dem inneren Kreis. Der innere Kreis des Donuts beschreibt die sozialen Bedürfnisse aller Menschen wie z.B. Bildung, Wohnen oder Gesundheit. Der äußere Kreis beschreibt die ökologischen Grenzen unseres Planeten wie z.B. Biodiversität, Klimaschutz oder Luftverschmutzung. Kates Raworths Vision eines guten Lebens befindet sich genau in dieser Fläche zwischen den beiden Kreisen: Es ist eine Vision der Welt, in der die sozialen Bedürfnisse aller Menschen befriedigt sind und die planetaren Grenzen eingehalten werden. Wir haben den globalen Donut, der hier abgebildet ist, auf die kommunale Ebene übertragen und dem inneren und äußeren Kreis kommunale Kategorien gegeben, die uns ganz lokal betreffen.
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Was bedeutet diese Vision eines guten Lebens in der Kommune?
Für NELAs Vision des guten Lebens benötigt es eine Kommune, die zwei wesentliche Ziele verfolgt: Wohlstand für alle sichern und ökologische Grenzen wahren.
Der Donut schafft diese Verbindung. Wie genau?
Zusammenhalt
Vor dem Hintergrund der Klima- und Umweltkrise ist eine gute Zusammenarbeit zwischen allen kommunalen Akteur*innen wichtig. Die Polykrisen stellen uns vor schwierige Herausforderungen, die nur gemeinsam bewältigt werden können. Zentrales Element der Donut-Ökonomie in der Praxis sind Beteiligungsformate. Ziele und Maßnahmen werden gemeinsam erarbeitet. Das gemeinsame Gestalten von Kommunalverwaltung, Zivilgesellschaft und Wirtschaft lässt einen langfristig tragfähigen Zusammenhalt in der Stadtgesellschaft entstehen.
Umdenken
Wachstum schafft Wohlstand – eine lang gepflegte Annahme, die ab einem bestimmten Punkt nicht mehr funktioniert. Diesen Punkt hat Deutschland schon lange überschritten. Dass Wirtschaftswachstum aber ab einem bestimmten und längst überschrittenen Punkt nicht mehr zu mehr Wohlstand aller Menschen führt, wird dabei nicht berücksichtigt, ebenso wenig wie die Folgen unseres wirtschaftlichen Wachstumszwangs auf den Planeten. Mit dem Donut setzen wir diesem veralteten Wirtschaftsverständnis eine Alternative entgegen: Wirtschaften soll der Gesellschaft dienen und die Grenzen des Planeten wahren. Dieses Umdenken im Ziel unserer Wirtschaft öffnet neue Perspektiven.
Bewusstsein
Gesellschaftlicher Wandel entsteht in den Köpfen der Menschen. Nachhaltigkeit kann nur gelingen, wenn Einwohner*innen für sozial-ökologische Themen sensibilisiert sind und ihr eigenes Verhalten reflektieren. Das Donut-Modell ermöglicht interaktive Elemente, einen individuellen Zugang zu Themen der sozial-ökologischen Transformation zu erhalten – körperlich und emotional.
Befähigung
Die starke Visualisierungskraft des Donuts schafft ein verständliches und leicht kommunizierbares Bild von Nachhaltigkeit. So lassen sich komplexe Zusammenhänge aufbrechen und für die Zivilgesellschaft bearbeitbar machen. Eine engagierte Zivilgesellschaft braucht es für die Transformation, insbesondere wenn es um sozial-ökologische Themen geht, für die oft die Zeit und in manchen Orten auch das Geld fehlt.
Zielkonflikte bearbeitbar machen
Nachhaltigkeitsaspekte werden in anderen Konzepten wie den Sustainable Development Goals (SDGs) einzeln betrachtet. „Zugang zu Bildung für alle“ oder „die Artenvielfalt erhalten“ stehen als Ziel für sich und werden für sich bearbeitet. Aus der Praxis wissen wir: Wir können diese Bereiche nicht getrennt voneinander betrachten. Sie haben Synergien, aber auch Zielkonflikte. Der Donut bietet die Möglichkeit, ganzheitlich und wirkungsorientiert zu denken, bricht damit fachliches Silodenken auf und schafft es, Wechselwirkungen abzubilden und zu kommunizieren. Wenn sich eine ökologische Dimension verschlechtert, übertreten wir oft zeitgleich soziale Grenzen. Oder wenn wir soziale Bedürfnisse ohne Rücksicht auf die Umwelt priorisieren, können wir im Donut direkt sehen, wie dadurch planetare Grenzen überschritten werden.